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Hochland-Gesundheitsresort „Puyuan“ – Ein ungeschliffener Edelstein in Xizang

12-05-2025 11:17
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Doilungdêqên, was auf Tibetisch „uraltes gesegnetes Land“ bedeutet. Das heutige Doilungdêqên trägt zwar den goldenen Titel „nationale Modellregion für Solidarität und Fortschritt von Volksgruppen“, bewahrt aber dennoch die tief verwurzelte Ruhe und Würde unter dem Morgenlicht des Hochlands. Gerstenfelder wiegen sich in sanften Wellen im Wind, während Kinder in traditionellen Trachten auf dem neu gebauten Platz der Volksgruppen-Solidarität spielen; in der um die Ecke liegenden Kulturgalerie diskutieren ältere Menschen lebhaft vor Ausstellungstafeln über Wohlfahrtspolitik, wobei sich Dialekt und Mandarin mischen. Der Duft von Buttertee weht aus den Teehäusern und vermischt sich mit dem frischen Aroma von Obst und Gemüse aus dem modernen Agrarindustriegebiet – ein Zeugnis für das Gleichgewicht zwischen Tradition und Moderne in dieser Region.

Puyuan liegt genau in diesem Landstrich, wo Kultur und Natur tief verwoben sind. Der Name, der „ungeschliffener Jade“ bedeutet, spiegelt seinen Charakter wider: ein stiller Ort, der abseits des Lärms der Zeit wächst. Es ist nicht nur ein Gesundheitsresort, sondern auch ein geistiger Rückzugsort und ein Garten des Lebens.

Das Gesundheitszentrum ist ein zeitgenössischer Ausdruck tibetischer Medizinweisheit. Mit Hochlandkräutern wie u.a. Rosenwurz, Saussurea involucrata und tibetischem Kalmus werden Bäder zubereitet, die auf der UNESCO-geschützten Tradition der tibetischen Medizinbäder basieren. Die Thermalquellen spenden nicht nur Hautpflege, sondern regulieren auch den Energiefluss; während der Körper badet, badet auch der Geist – eine stille Zwiesprache zwischen Körper und Seele in Wärme und Düften.

Das Restaurant für Heilküche vereint die alte Lehre „Nahrung als Medizin“ mit dem Hochlandleben. Mit lokalen Bio-Zutaten und Theorien der tibetischen Medizin kreiert es ein Festmahl, das die Organe nährt und den Geschmack der Landschaft einfängt.

Die 28 Gästezimmer, eine Mischung aus tibetischem und modernem Stil, sind die sanfte Hülle dieses Refugiums. Bei Sonnenaufgang kann man mit einem Lehrer meditieren und in 4.000 Metern Höhe den Atem wie Wind durch Kiefern hören; nachmittags schlendert man über duftende Kräuterpfade, wo Blütenschatten an den Füßen einen stillen Zauberwald erahnen lassen.

Jede Kulturwerkstatt gleicht einer Zeitkapsel. Hier kann man tibetische Räucherstäbchen anmischen oder in Ton und Flamme handwerkliche Freuden erleben.

Im Hochland-Heilkräutermuseum sind über hundert Exponate wie Chinesische Raupenpilze, Fritillaria, Safran und Malva verticillata var. crispa usw. ausgestellt. Es ist nicht nur eine Ausstellung von Heilmitteln, sondern auch ein philosophisches Sinnbild für die Symbiose von Mensch und Natur.

Durch ein „Unternehmen + Dorfgemeinschaft“-Modell fördert Puyuan das kollektive Einkommen von Gurum und schafft Arbeitsplätze in Räucherstäbchenherstellung, Kulturvermittlung und Gesundheitsdienstleistungen. Für den Anbau Heilpflanzen der traditionellen chinesichen Medizin und der tibetischen Medizin wurden 47,8 Mu (ca. 3,19 Hektar) Land genutzt, deren Bewirtschaftungsrechte durch  vertragliche Nutzungsrechtsübertragung von lokalen Bauern an die Parkverwaltung übergegangen sind. Ferner hat der Park Produkte wie zuckerregulierende Gerste entwickelt und sie beleben nicht nur die Wirtschaft, sondern auch das Land selbst.

Die alten Wassermühlen von Gurum mahlen noch immer, seit tausend Jahren. Die 108 Mühlen sind heute nicht nur Kulturerbe, sondern auch durch moderne Ernährungswissenschaft neu belebt – sie liefern Grundnahrungsmittel für Puyuans Gesundheitsküche und schreiben so ein neues Kapitel der „alten Ernährungsweisheit“.

Der Wind streicht über das Tal des Lhasa-Flusses und Gerstenfelder glitzern; Schneeberge breiten sich am Horizont aus wie ein Spiegel des Herzens. Wenn man im Schneidersitz sitzt, von Tanzmusik umgeben und von Räucherduft durchzogen, legt sich die lange ruhelose Unruhe im Herzen endlich in dieser Stille zur Ruhe.

(Redakteur: Krystal Zhang)