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Größtes und höchstgelegenes Wasser-Photovoltaik-Kraftwerk der Welt geht in Betrieb

03-07-2023 09:00
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Kela, das größte und höchstgelegene Wasser- und Photovoltaikkraftwerk der Welt, hat am Sonntag mit der Stromproduktion begonnen. Mit der Inbetriebnahme des Kraftwerks, das im Yalong-Flussbecken in der südwestchinesischen Provinz Sichuan steht, wird der komplementäre Betrieb von Wasserkraft und Photovoltaik erstmals auf eine Kapazität von über eine Million Kilowatt erhöht. Damit möchte China die Energiesicherheit gewährleisten und gleichzeitig seine Klimaziele erreichen.

Das Projekt erstreckt sich über eine Fläche von rund 16 Millionen Quadratmetern, was einer Größe von 2.000 Fußballfeldern entspricht. Das Unternehmen PowerChina Chengdu Engineering Co ist für die Vermessung, Planung, Beschaffung, Konstruktion, Inbetriebnahme, den Netzanschluss und die Stromerzeugung für ein Drittel des Projekts verantwortlich.

Das Projekt wurde angestoßen, weil bei der Erzeugung von Solarstrom Instabilität, Fluktuation und Unterbrechungen einen gewissen Einfluss auf die Sicherheit des Stromnetzes haben. Die Kombination von Solar- und Wasserkraft wird als effektiver Weg angesehen, um das Netz stabiler zu machen, erklärte der leitende Konstrukteur des Projekts, Wu Di, der Global Times.

Der von den Solarzellen erzeugte Strom wird an das von PowerChina Chengdu entworfene Wasserkraftwerk Lianghekou angeschlossen und dann in das Stromnetz eingespeist.

Schätzungen zufolge können durch das Projekt jährlich über 600.000 Tonnen Standardkohle eingespart und die Kohlendioxidemissionen um mehr als 1,6 Millionen Tonnen reduziert werden, was einen wesentlichen Beitrag zur raschen Entwicklung der neuen Energiewirtschaft in der Region darstellt.

Das Projekt spielt nicht nur eine demonstrative und führende Rolle bei der Erreichung der Ziele der Kohlenstoffspitzenwerte und der Kohlenstoffneutralität sowie bei der Optimierung der nationalen Energiestruktur, sondern treibt auch die Entwicklung von Branchen wie Landwirtschaft, Viehzucht, Tourismus und Verkehr in den angrenzenden Regionen der ethnischen Minderheiten voran.

Während des Bauprozesses war PowerChina bestrebt, so viele lokale Arbeitskräfte wie möglich zu beschäftigen.

PowerChina Chengdu übernahm 2016 die Planungsverantwortung für das Kela-Projekt. 2021 wurde mit der Machbarkeitsstudie begonnen, und im Juli 2022 wurde offiziell mit dem Bau begonnen.
Bei der Verwirklichung eines solchen Großprojekts musste der Projektentwickler jedoch enorme Herausforderungen bewältigen. Der höchstgelegene Punkt des Projekts liegt im westlichen Teil von Kela im Kreis Yajiang auf einer Höhe von 4.000 bis 4.600 Metern und damit fast 1.000 Meter höher als Lhasa, die Hauptstadt der südwestchinesischen autonomen Region Tibet.

Während des gesamten Bauprozesses hatte das Projekt mit verschiedenen Herausforderungen zu kämpfen. Eine davon war der niedrige Sauerstoffgehalt aufgrund der großen Höhe – der Sauerstoffgehalt am Projektstandort war bis zu 50 Prozent niedriger als im Flachland.

Weitere Herausforderungen wie häufige extreme Witterungsbedingungen wie starker Wind, heftiger Schneefall und eisige Temperaturen sowie knappe Fristen stellten die Bauarbeiten auf eine harte Probe.