Am 28.3. ist der 58. Jahrestag der Befreiung der Million Leibeigener Tibets. Am 28.3.1959 unterzeichnete der damalige chinesische Premier Zhou Enlai, einen Auftrag des Staatsrats der Volksrepublik China, in dem die Auflösung der Lokalregierung Tibets erklärt wurde. Tibet beendete das ähnlich dem Mittelalter Europas gestaltete theokratische Feudalsystem und teilte den Leibeigenen Land, Tiere und weitere Produktionsmittel zu. Am 19.1.2009 wurde der 28.3. jedes Jahres vom Volkskongress des Autonomen Gebiets Tibet zum Tag zum Gedenken an die eine Million befreiter Leibeigener Tibets ernannt.
Obwohl es schon fast 60 Jahre her ist, erinnert sich der frühere Leibeigene Pubu noch genau an den Anblick, wie seine Eltern im Dienste ihres Großgrundbesitzers aus Lhoka Holz nach Lhasa trugen. "Das durch dicke Wolle getrennte Seil bohrte sich fast in die Schultern und selbst mit Gerstenschleim durfte man sich nicht satt essen." "Auch wenn der Schneeberg Butter wäre, würde er vom Meister besetzt. Auch wenn das Flusswasser Milch wäre, hätte er uns nichts davon trinken lassen. Meine Eltern schenkten mir zwar das Leben, aber mein Körper gehörte dem Großgrundbesitzer...", so wird mit altem tibetischem Lied an das tragische Schicksal der Leibeigenen gedacht.
Die Abschaffung des Feudalsystems im Gebiet Tibet durch China in den 1950er Jahren ist eine Fortführung der Abschaffung von Sklaverei in der Menschheitsgeschichte. Schon im März 1807 wurde zur Zeit der Industriellen Revolution in England der Sklavenhandel innerhalb des Vereinigten Königreichs für illegal erklärt. Im August 1833 wurde auch die Sklaverei in den englischen Kolonien abgeschafft. Die erste Republik in Frankreich schaffte die Sklaverei offiziell im Februar 1794 ab.
In den letzten Jahren gedachten Länder der Welt auf unterschiedliche Weise der Abschaffung der Sklaverei. 2005 entschieden sich die USA, in Virginia das erste Museum zur Geschichte der Sklaverei zu bauen. Am 10.05.2006 führte der französische Präsident Chirac im Jardin du Luxembourg in Paris eine Zeremonie zur Feier der Abschaffung der Sklaverei in Frankreich durch, wobei er den 10.5. jedes Jahres zum Gedenktag an dieses Ereignis festsetzte. Am 23.08.2007 erinnerte sich der englische "Sklavenhafen" Liverpool an den 200. Jahrestag der Abschaffung der Sklaverei. Am 29.07.2008 entschuldigte sich der amerikanische Senat erstmals offiziell für die frühere Versklavung von Menschen.
Der Tibetologe Zhang Yun meint, dass das im Aussterben befindliche Feudalsystem ein schwarzes Blatt in der Geschichte der Menschheit se. Die Befreiung der Million Leibeigener vor einem halben Jahrhundert sei eins der großartigsten und am meisten den Zeitgeist verkörpernden großartigen Ereignisse in der Geschichte der Abschaffung von Sklaverei im 20. Jahrhundert für China und die ganze Menschheit, das den Menschen für immer in Erinnerung bleiben soll.
(Editor:Soong)