Der Wind des Hochlands streift über die brandneuen roten Dachvorsprünge, das warme Sonnenlicht überzieht den ordentlichen Hof mit einer goldenen Schicht. Der 63-jährige Wangdawa steht vor seinem neuen Zuhause, seine Augen voller Rührung: „Früher hätte ich nicht einmal zu träumen gewagt, in so einem guten Haus zu wohnen.“
Das Erdbeben der Stärke 6,8 in Tingri betraf auch das Dorf Danga im Kreis Saga von Shigatse. Wangdawas altes Lehm-Holz-Haus wurde durch die Erschütterungen rissig und unbewohnbar. Seine sechs Familienmitglieder lebten mit staatlicher Unterstützung zunächst in Zelten, dann in Behelfsunterkünften. Obwohl es an Nahrung, Kleidung und Unterkunft nicht mangelte und das Leben bequem war, blieb Wangdawas größter Wunsch ein neues Haus.
Wangdawa erinnert sich genau daran, dass der Bautrupp am 23. Mai das erste Stück Erde auf ihrem Grundstück ausgrub. Stein für Stein entstand das Haus. „Ich sah mit eigenen Augen, wie das Fundament zwei Meter tief ausgehoben wurde. Es ist wirklich stabil!“ Wangdawa strahlt über das ganze Gesicht.
Beim Bau des Dorfes halfen auch sein Sohn und seine Schwiegertochter mit und arbeiteten allein an ihrem Haus sieben Tage lang. „In ein paar Monaten haben wir 30.000 bis 40.000 Yuan verdient“, rechnet Wangdawa an den Fingern ab. „Und wir haben trotzdem unsere Gerste angebaut! Der Staat gab uns kostenlos 150 Kilogramm hochwertiges Saatgut. Die Ernte wird sicher besser als in den Vorjahren!“
In nur wenigen Monaten entstand das 160 Quadratmeter große neue Zuhause, ausgestattet mit Wasser- und Stromanschluss, Wohnzimmer, Schlafzimmer, Küche und Badezimmer. Wangdawa reiste extra nach Shigatse und ließ für über 20.000 Yuan tibetische Möbel anfertigen.
Am 10. August des Einzugs herrschte festliche Stimmung. Freiwillige halfen beim Verlegen des Bodens, Entladen der Möbel und Einrichten der Räume. Wangdawa zog neue tibetische Tracht an und deckte den Tisch im Wohnzimmer mit Gerstenwein, Buttertee und Speisen für die Gratulanten.
Nach einem Monat im neuen Haus ist Wangdawa mega zufrieden: „Schaut euch nur diese großen Fenster an, so hell! Das große Wohnzimmer, so geräumig!“ Er drückt den Lichtschalter an der Wand, und die Deckenleuchte wechselt zwischen Warm- und Kaltlicht. „Diese Lampe war auch schon früh installiert“, sagt er glücklich und stolz.
Doch das Glück liegt nicht nur im neuen Haus. Wangdawa ist besonders von den detaillierten Hilfsmaßnahmen gerührt: Kostenloses Saatgut und Dünger, Subventionen für Saatgutverbreitung, Zuschüsse für Gemüseanbau im Hof, über 300 Yuan monatliche Altersrente für über 60-Jährige sowie zusätzliche Unterstützung für seine behinderte Ehefrau... Allein die staatlichen Subventionen sichern unser gutes Leben für ein Jahr.
„Heute steht der Supermarkt am Dorfeingang. Ob Paprika, Kohl, Reis oder Mehl, alles ist bequem zu kaufen“, sagt Wangdawa. Sein Enkel besucht die Mittelschule im Kreis. Unterricht, Unterkunft und Verpflegung trägt vollständig der Staat.
„Unser Land ist so gut zu uns“, sagt Wangdawa. Nach dem Einzug soll ein Pick-up angeschafft werden, sobald sein Sohn den Führerschein hat. „Praktisch muss er sein“, sagt er.
(Redakteur: Yifei Sui)