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Pinselstriche der Hochlandberge – Ein Besuch beim Maler Hu Daochang

27-06-2025 09:50
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Kürzlich wurde die großangelegte Ölgemäldeausstellung „Große Malerei Xizangs“ von Hu Daochang im Tibetischen Kunstmuseum eröffnet. Die 210 ausgewählten Werke zeigen eindrucksvoll, wie der Künstler über mehr als ein Jahrzehnt hinweg alle 74 Kreise, Stadtbezirke bzw. bezirksfreie Städte Xizangs bereiste, um der Welt die natürliche Schönheit, den kulturellen Reichtum und die Entwicklungsdynamik des neuen Xizangs zu vermitteln.

Beim Betreten des Ausstellungsraums fühlt man sich wie auf einer „Panoramareise“ durch Xizang: von den eisigen Weiten des Mount Everest bis zum üppigen Grün des tropischen Regenwalds von Mêdog, vom Potala-Palast bis zu den rauchenden Schornsteinen neuer Nomadensiedlungen – alles wird einfühlsam dargestellt. Vor seinem Werk Potala-Palast erzählte Hu Daochang von seiner tiefen Verbindung zu Xizang: „Die Landschaft Xizangs berührt die Seele. Jedes Mal, wenn ich hier male, wird es zu einer Reflexion über das Leben selbst.“

Der in der Stadt Ruijin der Provinz Jiangxi geborene Künstler widmet sich seit über 40 Jahren der Malerei und hat bereits fast 20 Bildbände mit Landschaftsmotiven veröffentlicht. Auf die Frage, warum er mehr als ein Jahrzehnt in Xizang-Themen investiert hat, antwortete er bewegt: „Xizang ist ein Juwel unseres Landes. Seine majestätische Schönheit verdient es, von der Welt gesehen zu werden. Mit meinem Pinsel möchte ich jedes Stück dieser Erde festhalten, damit mehr Menschen ihre Erhabenheit und Wärme spüren können.“ 

Um die Vielfalt Xizangs einzufangen, wählte Hu Daochang einen beschwerlichen Weg: Er bereiste alle 74 Kreise, Stadtbezirke bzw. bezirksfreie Städte mit dem Auto, sammelte zu verschiedenen Jahreszeiten Eindrücke und malte vor Ort. Er schlug sein Lager neben Gletschern auf 5.000 Metern Höhe auf, um den Moment des „goldenen Berges im Sonnenlicht“ einzufangen, oder durchquerte die Regenwälder von Zayü, um seltene Tiere und Pflanzen festzuhalten. 

In der Ausstellung zeigen Werke wie „Neue Wohnstätten der Grenzbewohner“ und „Neues Antlitz von Yümai“ lebendig die Entwicklungsperspektiven Xizangs. Hu Daochang sagte: „Ich möchte nicht nur Landschaften darstellen, sondern auch die lächelnden Gesichter der Menschen auf diesem Land. Sehen Sie, die Wohnhäuser neben den Gerste-Feldern, die Kinder in den Schulen, die gut ausgebauten Straßen und Brücken... All das sind Abbilder des neuen Xizang unserer Zeit.“ 

„Kunst ist eines der Mittel zur Vermittlung von Kultur“, betonte Hu Daochang. In Zukunft wolle er durch Wanderausstellungen im In- und Ausland sowie digitale Ausstellungsformate die Schönheit Xizangs auf eine noch breitere Bühne bringen. 

Ein verantwortlicher Mitarbeiter des Kulturverbands des Autonomen Gebiets erklärte: „Hu Daochangs Studienreisen und künstlerische Arbeiten tragen zur weiteren Blüte und Entwicklung des kulturellen Lebens in Xizang bei und hinterlassen ein visuelles Archiv der majestätischen Landschaften und der dynamischen Atmosphäre der Region.“

Was die Zukunft betrifft, blickt Hu Daochang entschlossen voraus: „Solange es meine Gesundheit zulässt, werde ich weiter malen. Denn es ist Mission und Ehre eines Künstlers, der Epoche ein Gesicht zu geben, ihre Geschichte zu erzählen und ihre Tugenden zu verdeutlichen“.

(Redakteur: Yifei Sui)