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Die Elfen von Mainling: Moschustiere bringen große Gewinne

16-04-2025 09:12
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Im Demonstrationsbetrieb für Moschustierzucht im Dorf Barga der Großgemeinde Qabnag in der Stadt Mainling bereitet die Tierpflegerin Ali jeden Morgen ein reichhaltiges Mahl für ihre Schützlinge zu – eine Mischung aus Gartenrettichstreifen, Maulbeerblättern, Kirschblättern und je nach Jahreszeit auch Löwenzahn oder Chinakohlblättern.

Das Moschustier, die kleinste Säugetierart der Moschustierfamilie, ist 70 bis 80 cm lang, hat ein dunkles olivbraunes Fell und trägt – ob männlich oder weiblich – keine Hörner. Es wird als „laufendes Gold“ bezeichnet, denn ein ausgewachsenes Tier bringt beim Verkauf etwa 40.000 Yuan ein, während Jungtiere bereits über 10.000 Yuan wert sind. Dieser hohe Wert liegt in ihrer besonderen Fähigkeit begründet: Ausgereifte männliche Moschustiere produzieren ein Sekret, das in einer Bauchtasche gespeichert wird – den kostbaren Rohstoff für traditionelle chinesische Medizin, bekannt als „weiches Gold“: Moschus.

„Anders als bei Wilderern, die wilden Moschustieren einfach die Moschusbeutel abschneiden, wird bei uns die Gewinnung von Moschus von speziellen Experten durchgeführt“, erklärte Ali, die seit drei Jahren Moschustiere züchtet. „Sobald ein männliches Tier ausgereift wird, wird Moschus gewonnen – etwa 15 bis 20 Gramm pro Entnahme. Dieser Prozess fügt den Tieren keinen ernsthaften Schaden zu.“

Im Februar 2023 begann der Bau des Demonstrationsbetriebs für Moschustierzucht in Mainling, der Ende Oktober desselben Jahres in Betrieb genommen wurde. Die Gesamtinvestition von 36 Millionen Yuan wurde im Verhältnis 2:1 von Regierung und Unternehmen getragen. Die rund 30 Mu (etwa 2 Hektar) große Anlage dient der Rettung wilder Moschustiere, der Arterhaltung, Zucht und technologischen Demonstration. Sie ist ein neuer Weg, um die lokale Spezialzucht zu fördern, das Einkommen der Landbevölkerung zu steigern und Arbeitsplätze im ländlichen Raum zu schaffen.

(Redakteur:Krystal Zhang)