Nach einem Regenschauer ist der Teegarten frisch und feucht. Einige Teebäume haben bereits zarte Knospen hervorgebracht. Dank der reichlichen Feuchtigkeit am Fuße des Himalaya-Gebirges und des warmen Klimas im Tal verfügt die Teeindustrie in Mêdog über natürliche Voraussetzungen für eine gute Entwicklung.
Norbu Yangzom, Abgeordnete des Nationalen Volkskongresses (NVK) und stellvertretende Direktorin des Dorfkomitees des Dorfes Mêdog der Großgemeinde Mêdog im Kreis Mêdog im Regierungsbezirk Nyingchi, berichtet, dass 2012 der erste Teebaum in Mêdog Wurzeln schlug. Heute gibt es im Kreis Mêdog 103 hochgelegene Bio-Teeplantagen mit einer Gesamtfläche von 1,9 Millionen Mu (etwa 126.666 Hektar) und sechs Teeverarbeitungsbetriebe.
„In zwei Wochen beginnt die Ernte unseres Frühlings-Tees“, sagt Norbu-Yangzom. „In den letzten Jahren haben viele Frauen im Kreis Mêdog zu Teepflückerinnen gelernt, und einige Einwohner haben die Technik der Teeherstellung erlernt und sind zu Teearbeitern geworden. Der Tee hat dem Kreis auch beträchtliche Einnahmen gebracht. Im Jahr 2024 beliefen sich die Einnahmen aus dem Verkauf von Teeblättern allein auf über 15 Millionen Yuan.“
Neben der Beteiligung an der Teeindustrie hat das Dorf Mêdog in den letzten Jahren auch Gästehäuser eröffnet, eine Kleidungsgenossenschaft gegründet und ein Dorfkulturteam ins Leben gerufen, das sich aktiv in die Tourismusindustrie einbringt und so die Einkommensquellen erweitert. Die Kultur- und Tourismusindustrie ist zu einem neuen Highlight der lokalen Wirtschaft geworden. Besonders während der diesjährigen CCTV-Frühlingsfest-Gala machte ein achtminütiger Werbefilm über Xizang Furore, in dem das Guoguo-Tang-Landschaftsgebiet im Kreis Mêdog als einziges „grünes“ Thema das Publikum begeisterte und dem Tourismus in Mêdog einen enormen Schub verlieh.
Norbu Yangzom betont, dass mit der Vertiefung der Strategie zur Belebung des ländlichen Raums die Beschäftigungsformen in ländlichen Gebieten tiefgreifende Veränderungen durchlaufen. Flexible Beschäftigungsformen und neue Arbeitsmodelle bieten den Landbewohnern mehr Möglichkeiten zur Einkommenssteigerung, stehen jedoch vor Herausforderungen wie unzureichender politischer Unterstützung und mangelnder Schulung. In diesem Jahr wird Norbu Yangzom mit einem Vorschlag zum Thema „Fokus auf die Stärkung flexibler Beschäftigungsformen und die Förderung neuer Arbeitsmodelle“ an den NVK herantreten.
(Redakteur: Yifei Sui)