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Kindergarten am Himmel

21-05-2018 15:35
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Morgens ist es auf dem Hochplateau weit, geräumig und nebelig. Der saphirfarbene Himmel spiegelt sich im schneebedeckten See wider. Das Gewässer und der Himmel bilden eine Einheit. Die 4-jährige Drolma trug ihren Schulranzen und ging zur Schule. Heute ist sie früher aufgestanden als die Schafe und Rinder im Stall. 


Das Bild zeigt den Kindergarten eines Dorfes des Kreises Xainza im Regierungsbezirk Nagqu, der mehr als 4850 Meter über dem Meeresspiegel liegt.

Kurz nach dem Betreten des Klassenraumes rief die kleine Drolma fröhlich „Guten Tag! Tschüss, Mutti!“ Schnell lief sie zu ihren Freunden und spielte ein Spiel mit den anderen Kindern.

„In der alten Gesellschaft konnte man nicht mal einige Zeichen lesen, selbst wenn man Dutzende von Jahren alt war. Heutzutage können sogar Kleinkinder zählen. Wir danken der kommunistischen Partei! Wir danken den Tibet-Unterstützern!“, sagte der älteste Mann des Dorfes Mu Tashi Dondrup.

Der Kreis Xainza im Bezirk Nagqu befindet sich auf dem Hochplateau in Nordtibet. Im Schnitt liegt der Kreis 4700 Meter über dem Meeresspiegel. Seine Fläche beläuft sich auf über 20.000 Quadratkilometer. Der ganze Kreis hat mehr als 20.000 Einwohner, die in der Nomadenwirtschaft tätig sind. Die Kreisstadt ist über 600 Kilometer von Lhasa entfernt. Die Höhe, die große Entfernung und die niedrige Bevölkerungsdichte schränken die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung des Kreises Xainza ein. Überdies wird dadurch in gewissem Grad der Fortschritt der Gedanken der Menschen verhindert. Seit 2012 besteht die CITIC Limited, die Nagqu gezielt unterstützt, darauf, in erster Linie das Wohl weiter Teile der Bevölkerung zu verbessern und zu garantieren, dass ein großer Teil der Einwohner der tibetischen Regionen die Ergebnisse der Reform und Entwicklung teilen. Um den dringendsten Bedarf der Bevölkerung zu decken und Durchbrüche bei der Tibet-Unterstützung zu erzielen, ist CITIC bei der Unterstützung im Bildungsweisen bestrebt,  den Mangel an Kindergärten in Dörfern im Kreis Xainza zu beseitigenen. CITIC Securities, die CITIC Limited untergeordnet sind, haben aktiv darauf reagiert und nach und nach 8,1797 Millionen Yuan (rund 1,08 Millionen Euro) investiert. Im Dorf Qi der Gemeinde Bazha, dem Dorf Si der Gemeinde Tarma, dem Dorf Liu der Großgemeinde Xainza, dem Dorf Ba der Großgemeinde Xungmai, dem Dorf Jiu der Gemeinde Tarma und dem Dorf Wu der Gemeinde Kyag  haben sie den Aufbau von sechs Dorfkindergärten unterstützt. In den letzten Jahren haben die sechs Kindergärten insgesamt 233 Kinder aufgenommen. 139 davon sind nach ihrer Kindergartenzeit in Grundschulen gegangen. Vom Fonds der „Drei Übernahmen“ haben insgesamt 156 Bauernhaushalte profitiert. Die gesamte Summe beläuft sich auf 662.000 Yuan (etwa 87.529 Euro). Damit wurden 156 Nomadenhaushalte durchs Bildungswesen von Armut befreit. Erfreulicher ist, dass der Beginn der zweisprachigen Erziehung in Kindergärten des nomadischen Gebiets um 2 bis 3 Jahre früher beginnt als bisher.

Durch die gemeinsamen Bemühungen der Unternehmen und Personen, die Tibet helfen, und der einheimischen Einwohner in den letzten Jahren ist der Kreis Xainza im Ranking des Bildungswesens vom Mittelfeld vor einigen Jahren in die Spitzengruppe von heute aufgestiegen. Bei der Durchführung der Tibet-Unterstützung durch Bildung hat Chen Renjie, stellvertretender Sekretär des Komitees der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) des Kreises Xainza, seinen Beitrag geleistet. Chen hat drei Mal in Folge für die Tibet-Unterstützung gearbeitet. Für die Kinder auf dem Hochplateau haben andere Tibet-Helfer und er durch unermüdliche Bemühungen die Tibet-Unterstützung  auf dem Hochplateau zu großem Erfolg geführt. 

Das Bild zeigt, wie der Tibet-Helfer Chen Ortschaften vor Ort inspiziert.
Im August 2012 ist Chen vom schönen Xizi-See in den Kreis Xainza am Serling-See auf dem schneebedeckten Hochplateau gekommen. Vor dem Hintergrund der scheinbar endlosen Changthan-Steppe und dem Zustand, dass das Gebiet und seine Kultur nahezu von der Außenwelt abgeschnitten sind, denkt er immer darüber nach, wozu die Tibet-Unterstützung dient, was in Tibet zu tun ist und was er dafür sorgen kann, dass er tatsächlich was für Tibet leisten kann. In weniger als drei Monaten haben die Tibet-Helfer beinahe 40 der 64 Dörfer des Kreises Xainza besucht und sich dadurch umfassend über das Leben sowie die Arbeit der nomadischen Gebiete informiert. Insbesondere haben sie zahlreiche Informationen aus erster Hand über den Unterricht dortiger Kleinkinder gesammelt.
Egal, ob pralle Sonne scheint oder es stark regnet, tragen die Eltern der nomadischen Gebiete ihre Kinder bei sich, wenn sie Vieh herumtreiben. Die Kinder wachsen wahrlich mit Rindern und Schafen auf. Solche Szenen stimmen die Tibet-Helfen etwas traurig. Zwischen den nomadischen Dörfern liegen geräumige Gelände und die Dörfer sind voneinander isoliert. Die 4- bis 7-jährigen Kinder sind in der Tat zu jung für den alleinigen Gang zur Schule. Wenn Sie in die Kreisstädte oder Gemeinden gehen, um Kindergärten zu besuchen, müssen sie lange Strecken zurücklegen, was viele Risiken birgt. Wenn Sie unvorsichtig sind, könnten sie beim Überqueren zugefrorener Flüsse in Eislöcher stürzen. Oder sie könnten auf Bären oder Wölfe stoßen, die in der Steppe umherstreunen... Es waren einmal zwei Schüler der Grundschulen der Gemeinden, die aus der Schule schlichen, weil sie nach Hause gehen wollten. Auf dem Heimweg wurden sie jedoch beim Flussüberqueren vom Wasser weggespült und sind spurlos verschwunden.
Was soll man machen? Die Tibet-Hefer verlegten ihren Fokus allmählich auf die Problemlösung. Unter dem Antrieb des Verantwortungsbewusstseins sind Gedanken zum Aufbau von Kindergärten in den Köpfen u. a. von Chen Renjie klar geworden. Im Jahr 2012 beliefen sich din Einnahmen des Fiskus des Kreises auf nur 8 Millionen Yuan (etwa 1,06 Millionen Euro) und waren damit weit unter den Einnahmen eines entwickelten Dorfes in Ostchina. Was die Ausbildung von Kleinkindern anging, klaffte eine Lücke.
Um diese Lücke zu schließen, hat Chen Renjie mit detaillierten Daten und konkreten Beispielen einen handfesten Plan zum Aufbau von Kindergärten ausgearbeitet. Dies entsprach genau dem Plan der CITIC Securities, mit der Plattform Tibet-Unterstützung ihre Hilfeleistungen aufzustocken. Nach der Festlegung des Planes wurde gehandelt. Um Verantwortung gegenüber den Nomaden, den Kindern und dem Bildungswesen zu übernehmen, haben die Tibet-Helfer Architekturbüros und Bauunternehmen der Tibet-Unterstützung gebeten, das Prinzip der Sicherheit, der Bewahrung, des Respekts vor Bräuchen der nationalen Minderheiten und der Betonung der Besonderheiten zu verfolgen. Gleichzeitig wurde neben den Bauarbeiten auch noch auf langfristige Angelegenheiten wie den Unterrichtsplan, die Verpflegung, das Lehrpersonal usw. geachtet. All das gehört zum System der Kindergärten. Nur wenn diese Angelegenheiten gut bearbeitet werden, können die Kindergärten zu Vorbild-Einrichtungen gemacht werden.

Das Bild zeigt den Kindergarten des Dorfes Medok der Gemeinde Bazha. Kinder nehmen in feierlichen Trachten an Zeremonien teil.
Am Tag der Einweihung des Kindergartens der Dorfes Medok und des Dorfes Qi der Gemeinde Bazha waren Kinder und Dorfbewohner in feierlichen Trachten vor dem Hintergrund des blauen Himmels, weißer Wolken, des schneebedeckten Gebirges und des Sees bei der Zeremonie anwesend, als ob sie ein Fest gefeiert hätten. Bei tobendem Applaus und lauten Geräuschen von Knallern glänzte das tibetisch-chinesische Spruchband „Kindergarten des Dorfes Medok der Gemeinde Bazha“. Der alte Dorfvorsteher sagte gerührt: „Vielen Dank, dass die Tibet-Helfer den Kindern und den Nomaden eine riesige Hilfeleistung erbracht haben.“ 
(Editor:Soong)