Startseite>Geschichte Tibets

Ein Deutscher, der sein Leben im Hochland von China ließ

30-01-2018 09:46
vergrößern +

Dr. Holger Perner, deutscher Orchideen-Experte und Ökologe, hat sich seit 17 Jahren mit der Armutsüberwindung mit Hilfe des Umweltschutzes in Südwest-China beschäftigt. Durch die biologische Klonierungstechnologie half er den tibetischen Einwohnern dabei, Pflanzen hoher Wertschöpfung zu züchten. Leider ist Dr. Perner in April 2017 sehr plötzlich in seinem Labor verstorben. Der 57-Jährige erlag wegen Überanstrengung an einem Herzinfarkt.

In Perners Labor liegen ordentlich verschiede Plastikdosen, in denen sich Heidelbeeren, Schwarzbeeren, Moosbeeren, farbige Kartoffeln, Orchideen und chinesische Heilkräuter befinden... Jede Dose bedeutet eine große Bemühung, die er für die chinesische Arbeitsbekämpfung aufbrachte.

1997 besuchte Dr. Perner als Ökologe erstmalig den nationalen Park Huanglong. Unter den Gletschern wachsen vielfältige Orchideen. Er wurde von diesem Orchideen-See angezogen. Auch hier hat er seine Frau Wenqing Gan getroffen. 2001 wurde Dr. Perner als Experte von dem Centrum für internationale Migration und Entwicklung (CIM) Deutschland nach China entsendet und arbeitete als hoher Berater bei dem Verwaltungsamt des nationalen Parks Huanglong in der Provinz Sichuan. Vorschläge über den Umweltschutz für den Park Huanglong zu stellen war eine Verantwortung in seinem Arbeitsbereich. Im Lauf der Zeit hat Dr. Perner die Situation in Huanglong gut gekannt. Somit fand er den Konflikt zwischen dem Leben der Menschen und dem Schutz der Umwelt heraus. Um eine bessere Lebensbedingung zu erhalten, mussten manche arme Einwohner illegal Bäume fällen, Bergbau betreiben und jagen.

"Der Umweltschutz ist unsere Verantwortung. Aber die hier lebenden Bauern haben wirklich sehr wenig Einkommen. Die extrem harte natürliche Umwelt und unterentwickelte Infrastruktur begrenzen die wirtschaftliche Entwicklung. Die Bauern wurden von der Natur ernährt. Das Einkommen der Bauern hängt in der Hauptsache von der Produktionsmenge der Erde ab. Wir können nicht wegen Umweltschutz ihr Leben beeinflussen. Das Verdienen des Lebensunterhalts ist Voraussetzung für den Umweltschutz.", erklärte Dr. Perner vor dem Tod in einem Interview. 

Der Boden des tibetischen Hochlands im Westen der Sichuan Provinz ist sehr unfruchtbar und das Klima ist auch schlimm. Die Tibeter können hier seit jeher nur Gerste und Mais anbauen.

Eine solche Umweltbedingung brachte Dr. Perner auf den Gedanken, die Heidelbeere anzubauen. In China verkaufte man die Heidelbeere möglicherweise für 400 yuan RMB (ca. 50 Euro) per Kilo. Darüber hinaus können die Heidelbeeren im sauren Boden in Huanglong wachsen. Nach seinem Vorschlag haben das deutsche Konsulat in Chengdu und das Verwaltungsamt des nationalen Parks Huanglong gemeinsam finanziert, die Setzlinge zu kaufen. Dr. Perner hat die Technik der Kolonierung an diesen Setzlingen verwendet und weiterhin zur Probe züchtet. Nach den 3- jährigen Bemühungen hat eine Familie, die die Heidelbeere pflanzte, eine reiche Ernte erhalten. Sie bekam 100 Kilo Heidelbeeren. Seither bauten 110 Familien die Heidelbeere ein. Nach Statistik beträgt das Einkommen durch Heidelbeeren über 1,5 Millionen von 2013 bis 2016. Die Bauern veranstalten noch ein Heidelbeeren-Festival jedes Jahr. Auf dem Festival können sowohl die Einwohner als auch die Touristen die Heidelbeere pflücken. Jedes Jahr haben die Dorfeinwohner Dr. Perner eingeladen, an dem Festival teilzunehmen.

Liu Yuewen, Vize-Direktor des Landkreis Ruoergai, der einmal mit Dr. Perner gemeinsam gearbeitet hatte, sagte: "Er ist ziemlich groß und könnte einen Zaun sehr leicht überspringen. Er nahm eine kleine Schaufel und ein Beutel. Sobald er eine Bodenprobe fand, sammelte er sie in einem Beutel und klebte ein kleines Schild drauf. Dr. Perner hat mit uns alle armen Dörfer besucht. Er macht alle Dinge gerne persönlich."

Die Einwohner im Landkreis Ruoergai sind bekannt für einen typischen nomadischen Lebensstil. Sie haben keine feste Wohnung von Generation zu Generation.  In den vergangenen Jahren wurden verschiedene Siedlungsgebiete für tibetische Nomaden gebaut. Aber im Laufe des Baus der Siedlungsgebiete verstärkt sich der Druck auf die Natur. "Aber wenn die Nomaden nicht siedeln, erhalten sie keine bessere Gewährleistung der Ausbildung und Medizin. Das Siedlungsgebiet verbessert ihre Lebensbedingung. Während der Lebensstil von Nomade in der Vergangenheit bestimmt frei war, war ihr Leben mittlerweile gekennzeichnet von Armut. Außer den Yaks sollen wir ihnen dabei helfen, mehr Einkommen zu verdienen." Dr. Perner denken, dass der Anbau der Moosbeere dieses Problem lösen kann. Die wirtschaftlich relevante Nutzpflanze Moosbeere bringt nicht nur ökonomischen Gewinn, sondern verringert auch die Wüstenbildung.

Wangsi, ein Tibeter der mit ihm gemeinsam arbeitete, erinnert sich dran: "Dr. Perner ist geduldig und sehr nett. Er behandelte uns, also die Bauern und Nomaden ziemlich ehrlich. Die Wüstenbildung und extreme Höhe lassen das Obst hier nicht wachsen. Wenn wir das Obst erfolgreich anpflanzen können, bringt das Vorteile für sowohl die Umwelt, als auch das Leben. "

Am Nachmittag des 19. April 2017, nachdem Dr. Perner das Experiment um die Analyse der Sauerkeit des Bodens erledigte, ging er zu Bett wegen großer Müdigkeit. Es ist eine Überraschung, dass er seine Augen für immer zumachte.

Ein deutscher Experte ließ sein Leben im Hochland von China, damit die Lebensbedingungen der Nomaden verbessert werden. Die Chinesen, die Nomaden, denen Dr. Perner dabei geholfen hat, werden ihn nicht vergessen.

(Editor:Soong)