In Beijing fand am vergangenen Mittwoch die feierliche Gedenkfeier auf dem Tian’anmen-Platz anlässlich des „80. Jahrestags des Sieges im Widerstandskrieg des chinesischen Volkes gegen die japanische Aggression und im weltweiten antifaschistischen Krieg“ statt. In seiner Rede zu dieser Gedenkfeier unterstrich Chinas Präsident Xi Jinping bereits in den Eingangsworten Sinn und Bedeutung der Feier: „Die Feier werde veranstaltet, um gemeinsam die Geschichte im Gedächtnis zu bewahren, der Märtyrer zu gedenken, den Frieden zu erhalten und die Zukunft zu gestalten.“
Gedenken an die Märtyrer: China hatte im Laufe dieses Krieges, mit dem China überzogen wurde, ca. 20 Mio. Tote, Soldaten und vor allem Zivilisten zu beklagen. Ein Opfer, das in der deutschen Öffentlichkeit nach meinen Eindrücken in der Vergangenheit recht wenig beachtet wurde. Und ich gestehe, dass trotz meines Interesses für das internationale Geschehen ich lange nur vage Vorstellungen hatte über die großen Leiden des chinesischen Volkes. Und dies änderte sich grundlegend 2017, als mich chinesische Freunde um eine Rede zum Gedenken des damals 80 Jahre zurückliegenden Massakers von Nanjing baten. Erinnern wir uns: 300.000 Zivilisten und Kriegsgefangene wurden ermordet sowie rund 20.000 Mädchen und Frauen vergewaltigt. Und auf welch besonders grausame und zuvor nicht vorstellbare Art und Weise dies geschah, erschüttert mich noch heute. Die Fotos von den zuvor mir unvorstellbaren Gräueln gehen mir seither nicht mehr aus dem Sinn. Jeder einzelne im Sinne von Präsident Xi ein „Märtyrer“. Und nicht nur sie – denn die zitierte Zahl der Todesopfer betrug 20 Mio.
Und mit gutem Grund lobte Präsident auch nachdrücklich die chinesische Volksbefreiungsarmee: Sie bleibe stets eine heldenhafte Armee, auf die sich die Partei und das Volk vollständig verlassen könnten. Ohne sie wäre der Sieg Chinas nicht möglich gewesen.
Besonders wichtig gerade in unserer Zeit erscheinen mir die Botschaft und Forderung, den Frieden zu erhalten und die Zukunft zu gestalten. Eine Botschaft, die ins unserer von Konflikten zerrissenen Welt von heute wichtiger denn je ist. Eine Botschaft, aus der schlimmen Vergangenheit unbedingt zu lernen. Mit den Worten Präsident Xis: Nur wenn alle Länder und Nationen auf Augenhöhe harmonisch miteinander umgingen und sich gegenseitig unterstützten, könnten die gemeinsame Sicherheit gewahrt, die Kriegsursachen beseitigt und die Wiederholung von historischen Tragödien verhindert werden. Und wie ernst es dem chinesischen Präsidenten gerade mit diesem Anliegen ist, stellt er immer wieder unter Beweis. Denken wir nur an seine 2022 aufgelegte Globale Sicherheitsinitiative. Ihr Inhalt: An einem gemeinsamen, umfassenden, kooperativen und nachhaltigen Sicherheitskonzept festzuhalten, Weltfrieden und -sicherheit gemeinsam zu wahren. Die Glaubwürdigkeit dieses Engagements wird unterstrichen durch die Zahlen, die ich kürzlich auf einer westlichen Internetplattform gesehen habe. Danach hat China in den zurückliegenden 40 Jahren keinen einzigen Krieg geführt, eine große Nation im Westen dagegen mehr als 50!
(Redakteur: Daniel Yang)