Am frühen Morgen des 19. Juli gab es in Lhasa einen kleinen Regenfall. Der Panchen Lama besuchte den Jokhang-Tempel und betete die Statue von Schakjamuni an. Dann saß er auf dem rituellen Sitz und leitete die Mönche an, Sutren vorzulesen, um für die gute Ernte, die Sicherheit des Landes und des Volkes sowie den Weltfrieden zu beten.
Panchen Lama bemalt mit goldenem Pulver das Gesicht der Statue des Jobo Shakyamuni
An demselben Tag wurde der tausend Jahre alte Jokhang-Tempel, der sich im Zentrum der Stadt Lhasa befindet, hell erleuchtet. Ein Regenfall in der Nacht hatte die Steinplatten vor dem Tor des Jokhang gesäubert. Darauf malten die Mönche mit Sand Glücksmuster und bedeckten den Weg von der großen Halle bis zum Tor mit einem rund 35 Zentimeter breiten Teppich, um den Panchen Lama zu begrüßen. Die Mönche der „Ehrengarde“ des Jokhang nahmen die rituellen Gegenstände in die Hand, standen an den beiden Seiten des Haupttors des Tempels und begrüßten den Panchen Lama mit der höchsten Etikette des tibetischen Buddhismus.
Der Empfang für den Panchen Lama
Die junge Tibeter in festlicher Kleidung überreichten dem Panchen Lama Chemar und Hochlandgerstenwein.
Mönche der Klöster Ganden, Drepung und Sera begrüßten den Panchen Lama.
Die Gläubigen stehen Schlange, um auf die Segnung des Panchen Lama zu warten.
Panchen Lama leitet die Mönche an, vor der Statue des Jobo Shakyamuni Sutren vorzulesen.
In der leichten Morgendämmerung und im aufsteigenden Zypressenrauch herrschte im Jokhang-Tempel feierliche Stille. Der feierlich, glücklich und intelligent aussehende 11. Panchen Lama trug einen neuen Kesa und eine goldene rituelle Krone, betete unter der Anleitung der Mönche, die den Weihrauchbehälter in die Hand nahmen und Suona bliesen, in der Begleitung der hochgebildeten Mönche mit gelben Regenschirmen und unter der kräftigen Stimme des Sutren-Vorlesens der Mönche die Hallen wie Ganden Lhakhang und die Halle des Tausendarmigen Avalokiteshvara an. In jeder Halle betete er fromm, las Sutren vor und überreichte der Buddha-Statue einen Hada.
Vor der Statue des Jobo Shakyamuni betete der 11. Panchen Lama fromm und feierlich und las Sutren vor. Dann nahm er einen Hada, lief langsam zur Statue, betete mit gefalteten Händen um Glück, überreichte der Statue den Hada und bemalte mit goldenem Pulver das Gesicht der Statue. Nach der Anbetung bestieg der 11. Panchen Lama den rituellen Sitz gegenüber der Statue des Jobo Shakyamuni. Mit dem Gesicht zur Statue leitete er die Mönche an, Sutren vorzulesen und für eine gute Ernte, die Sicherheit des Landes und des Volkes sowie den Weltfrieden zu beten. Nach dem Sutren-Vorlesen segnete der Panchen Lama die Mönche des Jokhang durch die Kopfberührung. Unter der kräftigen Stimme des Sutren-Vorlesens der Mönche ging der 11. Panchen Lama langsam vom Jokhang hinaus.
In diesem Augenblick graute der Morgen. Vor dem Jokhang stieg der Zypressenrauch in dichten Wirbeln auf. Ein neuer friedlicher Tag begann in Lhasa.
Autor: Wang Shu, Wang Yuanyuan
(Redakteur:Soong)