Anfang Mai liegt Tingri noch unter schneebedeckten Bergen, doch im Feuchtgebiet von Dinggyê breitet sich allmählich saftiges Grün aus. Vor kurzem fuhr unser Reporter von Shigatse ins Dorf Gadan in der schwer vom Erdbeben der Stärke 6,8 betroffenen Gemeinde Changsuo des Kreises Tingri in Xizang. Dort zeigten sich bereits deutliche Zeichen der Hoffnung und des neuen Lebens.
Nach dem Erdbeben vom 7. Januar 2025 hatte unser Reporter Gadan bereits dreimal besucht. Innerhalb weniger Monate zeigten die Landwirtschaft und das Alltagsleben der betroffenen Region eine bemerkenswerte Erholung. Durch koordinierte Maßnahmen der Regierung, vielfältige Unterstützung und den Willen der Bevölkerung normalisieren sich die Produktion und das Leben im Dorf allmählich wieder. Die Gemüsegewächshäuser grünen erneut und die Viehzucht erholt sich schrittweise – dies gibt dem Wiederaufbau neuen Schwung und viel Zuversicht.
„Das sind unsere reparierten Gemüsegewächshäuser nach dem Erdbeben. Das Gemüse, das man hier sieht, ist bereits die zweite Ernte seit der Katastrophe“, erklärte Dondrup, Vorsitzender des Dorfkomitees Gadan. Hinter ihm reihen sich 17 ordentliche Gewächshäuser, in denen Raps, Rettich und Tomaten prächtig gedeihen.
In der Gemeinde Changsuo im Kreis Tingri ist Gadan das einzige Dorf mit Gemüseanbau in Gewächshäusern. Seit langem versorgt es nicht nur die Umgebung mit frischem Gemüse, sondern bietet auch für jede Familie mindestens einen Arbeitsplatz.
Von keimendem Gemüse aus gefrorenem Boden bis hin zu gesundem Vieh, von provisorischen Behelfsunterkünften zu detaillierten Wiederaufbauplänen – die Erdbebenregion Tingri gewinnt mit unerwarteter Dynamik neues Leben. Präzise Regierungsmaßnahmen, aktive Beteiligung der Bevölkerung sowie die Verbindung von moderner Technik und traditioneller Intelligenz sorgen gemeinsam für einen beeindruckenden Wiederaufbau auf dem Hochland.
(Redakteur: Daniel Yang)
