Startseite>Schlagzeilen

Lhasas Bayi-Gemeinschaft: Familienmuseum schmiedet Volksgruppen-Harmonie

23-07-2025 09:00
vergrößern +

In der Einwohnergemeinschaft Bayi des Stadtbezirks Chengguan in Lhasa des Autonomen Gebiets Xizang verändert ein einzigartiges Familienmuseum die Nachbarschaft. Als erstes kommunales Familienmuseum Xizangs dokumentiert es nicht nur die Lebensgeschichten mehrerer Generationen, sondern schafft auch eine emotionale Brücke zwischen 22 Volksgruppen und 6.183 Haushalten – aus „fremden Nachbarn“ wird „eine glückliche Familie“.

In der Einwohnergemeinschaft Bayi des Stadtbezirks Bayi in Lhasa des Autonomen Gebiets Xizang leben Angehörige von 22 Volksgruppen – darunter Han, Tibeter, Hui, Mongolen und Yi – in 6.183 Haushalten mit insgesamt 17.126 Einwohnern. Da 70 Prozent der Bewohner als Arbeitsmigranten aus verschiedenen Regionen Chinas zugezogen sind und zur Miete wohnen, können selbst kleine Konflikte schnell eskalieren. Um die durch mangelnde Bekanntschaft entstehenden Spannungen zu lösen, aktivierte die Einwohnergemeinschaft Bayi die Eigeninitiative der Bewohner, holte sie auf die Bühne des Gemeinschaftslebens und errichtete das erste kommunale Familienmuseum Xizangs.

 Um diese Herausforderung zu bewältigen, beschloss das Komitee der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) der Einwohnergemeinschaft Bayi im Jahr 2024, mit „Familiengeschichten“ als Ansatzpunkt das erste kommunale Familienmuseum Xizangs zu errichten. Vollzeitbeschäftigte Netzwerkmitarbeiter besuchten 548 Haushalte, sammelten alte Fotos, historische Gegenstände und handschriftliche Familienchroniken und wählten schließlich 94 Geschichten für die Ausstellung aus. Darunter veranschaulichen alte Fotos und Objekte aus 39 Familien lebendig vergangene Zeiten, während handschriftliche Briefe von 55 Haushalten den Wandel der Familien schildern.

In den Ausstellungsräumen des Familienmuseums sticht besonders die bewegende Geschichte der Bewohnerin Moze Yanglha hervor. Ihre Eltern waren einst Volkskünstler im alten Xizang und litten unter Unterdrückung, bis sie nach der friedlichen Befreiung Xizangs ein neues Leben beginnen konnten. Heute leitet Moze Yanglha die Seniorenkunstgruppe der Gemeinschaft und choreografiert Tänze, um durch Kunst Dankbarkeit auszudrücken. „Im Vergleich zur Lebenszeit meiner Eltern hat sich unsere heutige Situation geradezu umgestülpt“, resümierte Moze Yanglha ergriffen.

Das Familienmuseum ist nicht nur ein Ort der Erinnerung für die Bewohner geworden, sondern auch ein beliebter „Social-Media-Hotspot“ in Lhasa. Die Gemeindesozialarbeiterin Baiyang erklärte: „Viele Bewohner zeigen großes Interesse an der tibetischen Kultur. Wir planen zweisprachige tibetisch-chinesische Kurse, um den kulturellen Austausch zu vertiefen. Die Resonanz ist hervorragend – das Museum hat unsere Gemeinschaft enger zusammengebracht.“  

Neben dem Familienmuseum baut die Einwohnergemeinschaft Bayi ein „integriertes Service-Wohnzimmer“ auf, das eine Gemeinschaftsküche, ein Seniorenzentrum, Kinderbetreuung und Gesundheitsstation vereint. Dieses öffentlich-private Modell ermöglicht Bewohnern bequeme Dienstleistungen „direkt vor der Haustür“.

Yangxi, Erste Sekretärin des KPCh-Komitees der Einwohnergemeinschaft, betont: „Zur Stärkung des Dialogs zwischen Volksgruppen haben wir eine ‚Granatapfel‘-Chatgruppe gegründet, in der sich Bewohner aller Volksgruppen zu Festen in Trachten verabreden. Jedes Treffen ist bereichernd – die Freude der Menschen ist die beste Bestätigung unserer Arbeit.“

(Redakteur: Daniel Yang)