„In Zukunft wird es nicht mehr nötig sein, so wie jetzt nach einem buddhistischen Sutra zu suchen, indem man ein Buch nach dem anderen durchsucht oder sogar eine Leiter erklimmt, um nachzuschauen. Wir müssen lediglich das digitale Verzeichnis der alten Bücher öffnen, sodass es sofort erscheint. Wirklich bequem.“ Beim Betreten des Sutrengebäudes sind im ersten Regal die bereits kategorisierten und sortierten alten Bücher ordentlich aufgereiht. Die Regale wurden von den ursprünglich einfachen gelben Eisenregalen auf stabile und feuchtigkeitsbeständige Holzregale umgestellt. Die renovierten und farbenfroh bemalten Buddha-Nischen und Sutren-Nischen erstrahlen in neuem Glanz. Die zweite und dritte Etage des Sutrengebäudes werden in diesem Jahr weiter renoviert. Nach mehr als vier Jahrzehnten unermüdlicher Bemühungen sind bis heute rund 40.000 alte Bücher im Labrang-Kloster grundlegend sortiert worden, was eine solide Grundlage für den Start des Digitalisierungsprojekts geschaffen hat.
Das Labrang-Kloster wird als „Weltzentrum der Tibetologie“ bezeichnet. Das Sutrengebäude des Klosters beherbergt fast 70.000 alte Bücher, die vielfältig und tiefgründig sind, darunter viele seltene, einzigartige und kostbare Exemplare. Die wertvollen Inhalte betreffen Bereiche wie Philosophie, Biografien, Sprachwissenschaft, Grammatik, Astronomie und Kalenderrechnung, Handwerk, tibetische Medizin, Tantra, Linguistik, Rhetorik, Kunstschnitzerei sowie Schmiedekunst und Herstellung, die einen hohen Schutz- und Erbwert haben.
In den 1980er Jahren hat das Labrang-Kloster begonnen, die alten Bücher im Sutrengebäude zu katalogisieren, zu korrigieren, zu ordnen und Lücken zu schließen, wobei die Arbeiten geordnet voranschreiten. Die Klosterverwaltung hat speziell 30 hochgebildete Mönche mit tiefem literarischem und spirituellem Wissen beauftragt, täglich mit der Sortierung und Korrektur fortzufahren. Einige Inhalte von seltenen alten Büchern sind verloren gegangen oder es fehlen Seiten, und die ursprünglichen Versionen können nicht gefunden werden. Daher müssen die Mönche zunächst buddhistische Schriften mit denselben Inhalten finden, um sie neu zu korrigieren und abzuschreiben. Bei einigen buddhistischen Schriften gibt es auch Seiten, die durcheinander geraten sind, und es ist notwendig, Seite für Seite zu vergleichen und zu unterscheiden. Dieser Prozess ist langwierig und mühsam.
(Redakteur: Daniel Yang)