In den letzten Tagen fand im „Erlebniszentrum für die Gemeinschaft der chinesischen Nation“ im ehemaligen Gelände der Mongolisch-Tibetischen Schule im Beijinger Stadtteil Xidan eine Wanderausstellung mit herausragenden Kulturprojekten aus Nagqu von Xizang statt. Gorchom-Tänze, Gesar-Sprechgesang, Kalligraphie und Thangka-Ausstellungen zur tibetischen Medizin – die vielfältigen Aktivitäten zogen Besucher aus der ganzen Stadt an.
Nagqu liegt im Herzen des tibetischen Hochplateaus im Norden des Autonomen Gebiets Xizang. Mit einer Fläche von 353.000 Quadratkilometern und einer durchschnittlichen Höhe von über 4.500 Metern besticht die Region durch ihre weite, unberührte Natur und reiche Ressourcen in den Bereichen Viehzucht, Solarenergie, tibetische Medizin und Tourismus. Berühmte Sehenswürdigkeiten wie der Namtso-See, der Serling-Tsho-See und die „erste Straßenmeisterei der Welt“ befinden sich in Nagqu.
Trotz brütender 37 Grad Celsius in Beijing ließen sich die Besucher nicht von ihrer Begeisterung abbringen. Sie scharten sich um die Darsteller und tauchten durch mitreißende Gesänge und ursprüngliche Tänze in die tibetische Kultur ein.
Besonders beliebt war der Kalligraphie-Stand von Siqiu Phuntsok vom Kalligraphie-Verband Nagqus. Die eleganten Linienführungen der tibetischen Schriftkunst weckten reges Interesse – Besucher erkundigten sich nach u.a. den Inschriften und, ob die Werke erhältlich seien. Geduldig beantwortete der Künstler alle Fragen und lud die Gäste ein, Nagqu persönlich zu besuchen.
Laut Veranstaltern umfasst die Wanderausstellung drei thematische Schwerpunkte: Präsentation regionaler Kulturbesonderheiten, Ausstellung und Verkauf ökologisch hochwertiger Produkte sowie Live-Darbietungen traditioneller Künste. Die elf Tage andauernde Veranstaltung findet vom 4. bis 14. Juni statt, wobei täglich Gesar-Epen-Sprechsänger und Tanzensembles auftreten. Durch ihre rhythmischen Grasland-Balladen ermöglichen sie den Besuchern, die Weiten Nord-Xizang kennenzulernen und die Kultur der Changthang-Region unmittelbar zu erleben.