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Traditionelles Sportfest in Lhoka: Tibetisches Billardspiel Gyrilu begeistert Zuschauer

18-12-2025 16:26
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Kürzlich veranstaltete die Stadt Lhoka in Xizang die ersten Bauern- und Nomadenspiele, bei denen das traditionelle tibetische Sportspiel Gyrilu im Mittelpunkt des Interesses stand und zahlreiche Zuschauer anzog. Nach spannenden Wettkämpfen setzten sich sechs Teilnehmer aus verschiedenen Kreisen und Stadtbezirken Lhokas durch und erreichten das Finale, in dem sie sich einem spannenden Wettstreit stellten. 

Gyrilu, auch Kharang genannt, ist eine Billardart, die ohne Queue gespielt wird. Die Spieler schnippen die Kugeln direkt mit den Fingern, und die Regeln ähneln denen von Snooker, weshalb es auch als „tibetisches Snooker“ bezeichnet wird. Historischen Aufzeichnungen zufolge gibt es Gyrilu seit über 300 Jahren und es erfreut sich wegen seiner unterhaltsamen Natur, anspruchsvollen Technik und Eignung für alle Altersgruppen großer Beliebtheit unter der tibetischen Bevölkerung. Heute ist Gyrilu offiziell ins Programm der nationalen Spiele der traditionellen Sportarten nationaler Minderheiten aufgenommen worden. 

Die Spielfläche von Gyrilu ist ein quadratischer Holztisch mit einer Seitenlänge von etwa einem Meter, an dessen vier Ecken sich je ein kleines Loch befindet. Gespielt wird mit je neun flachrunden schwarzen und weißen Kugeln, einer roten Kugel in der Tischmitte und einer weißen Spielkugel, die die Spieler schnippen. An der Lochunterseite sind kleine Säckchen angebracht, um die versenkten Kugeln aufzunehmen – eine raffinierte Konstruktion, die sowohl den Wettkampfcharakter als auch die Anschaulichkeit vereint.

Der Sieger Dschä Dsang sagte nach dem Wettkampf: „Am Wochenende spiele ich gerne mit Freunden Gyrilu, aber an offiziellen Wettkämpfen teilzunehmen, ist doch sehr aufregend und ganz anders als das freie Spiel. Ich hoffe, dass in Zukunft mehr Sportveranstaltungen für Bauern und Nomaden organisiert werden, damit wir mehr Möglichkeiten zur Präsentation und zum Austausch haben.“ 

Diese Bauern- und Nomadenspiele bereichern nicht nur das kulturelle und sportliche Leben der Landbevölkerung, sondern bieten auch eine wichtige Plattform für die Bewahrung und Verbreitung der traditionellen tibetischen Sportkultur. Die Entwicklung von Volksgruppen-Sportarten wie Gyrilu treibt die tibetische Volkssportkultur allmählich in weitere Verbreitungsräume.