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„60 Jahre Glanz – Faszinierendes neues Xizang“: Begeisterung beim Ongkor-Fest – Tempo und Leidenschaft beim Dorf-Pferderennen​

03-09-2025 09:29
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Am 29. August, dem zweiten Tag des dies jährigen Ongkor-Festes im Dorf Puxia der Gemeinde Changguo im Kreis Gonggar der Stadt Shannan im Autonomen Gebiet Xizang, fand das traditionelle Highlight des Festes statt – ein Pferderennen. Die besten Reiter des Dorfes erschienen in traditioneller lokaler Kriegertracht, schmückten ihre Pferde mit farbenfrohem Zierrat und nahmen mit großem Enthusiasmus an den Wettbewerben im Bogenschießen zu Pferd sowie an weiteren reiterlichen Disziplinen teil.

Jeder Teilnehmer des Bogenschießens zu Pferd trug zwei Pfeile bei sich und musste auf einer etwa 180 Meter langen Rennstrecke im vollen Galopp zwei aufgestellte Ziele treffen. In fünf Durchgängen gewann derjenige, der die meisten Treffer landete. Bei gleicher Trefferzahl entschied die Anzahl der Pfeile, die ins Zentrum des Ziels trafen. Mit einem Zieldurchmesser von weniger als 30 Zentimetern stellte dieser Wettbewerb eine enorme Herausforderung an die reiterlichen Fähigkeiten und die mentale Stärke der Teilnehmer dar.

Die Pferde jagten wie Sternschnuppen über die Bahn. Jeder gelungene Schuss wurde vom Publikum mit begeistertem Applaus honoriert, und bei der Rückkehr der Reiter erhoben die Zuschauer begeisterte Jubelrufe, als würden sie siegreiche Helden empfangen. Verfehlte ein Reiter das Ziel, erntete er bedauernde Seufzer. Gelang es einem Teilnehmer nicht rechtzeitig, die richtige Position einzunehmen und den Bogen zu spannen, bevor er das Ziel passierte, erntete er das schallende Gelächter der Menge.

Wie Dorfbewohner berichteten, ist Puxia ein kleines Bergdorf mit etwas mehr als 200 Einwohnern, das jedes Jahr das Ongkor-Fest veranstaltet. „Neben dem traditionellen Pferderennen gab es gestern zum ersten Mal auch ein Yak-Rennen, das wirklich spektakulär war. Da ausgewachsene Yaks oft störrisch und schwer zu kontrollieren sind, wurden für den Wettbewerb dreijährige Jungtiere eingesetzt.“

Die Dorfbewohner bedauerten, dass der Reporter das Yak-Rennen verpasst hatte, und luden ihn herzlich ein, im nächsten Jahr wiederzukommen. „Die Verkehrsanbindung ist mittlerweile gut. Neben dem Anbau von Weizen, Hochlandgerste (Hordeum vulgare) und unseren speziellen roten Kartoffeln aus Changguo können die Leute auch im nahegelegenen Qilian-Zementwerk arbeiten. Fast jede Familie besitzt mittlerweile ein Auto, und der Lebensstandard ist gut.“

„Die Gemeindeverwaltung hat uns dieses Jahr auch geholfen, Drahtzäune entlang der Felder zu errichten. Die ökologischen Bedingungen sind mittlerweile so gut, dass vor der Erntezeit oft Herden von Weißlippenhirschen (Cervus albirostris) in die Felder kommen und die mühsam angebauten Pflanzen über Nacht auffressen. Das war ein großes Problem. Jetzt können wir beruhigt dem Pferderennen zuschauen, ohne ständig auf den Feldern Wache halten zu müssen“, fügte ein weiterer Dorfbewohner hinzu.

Auf den Feldern an den Berghängen leuchteten goldene Weizenähren, während im Flusstal des kleinen Bergdorfs das fröhliche Ongkor-Fest gefeiert wurde. In Puxia vereinen sich atemberaubende Landschaften und eine lebendige Kultur mit einem zufriedenen Lebensgefühl.