Die Stadt Chamdo im Autonomen Gebiet Xizang, gelegen im Osten des Hochlands von Tibet, verbindet die Regionen Xizang, Sichuan, Yunnan und Qinghai und ist berühmt für ihre spektakuläre Gebirgslandschaft der Hengduan-Berge sowie die parallel verlaufenden drei großen Flüsse. Mit einer durchschnittlichen Höhe von über 3.500 Metern und verschiedenen Klimazonen zwischen 2.000 und 5.000 Metern bietet die Region ideale Wachstumsbedingungen für eine Vielzahl von Pflanzen. Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass hier mehr als 1.200 Arten von Heilpflanzen gedeihen, darunter 38 Prozent, die nur im Hochland vorkommen – wie der Chinesische Raupenpilze (Ophiocordyceps sinensis), Rosenwurz (Rhodiola rosea), Echter Safran (Crocus sativus) und Saussurea. Dies macht die Region zu einer natürlichen Schatzkammer seltener tibetischer Heilmittel. Hier hat auch das Unternehmen Xianlu Tibetische Arznei GmbH (im Folgenden: GmbH) seinen Sitz.
Die medizinische Tradition von Chamdo reicht bis in die Zeit der tibetischen Monarchie zurück. Im 8. Jahrhundert sammelte Yutok Yonten Gonpo, der Autor des „Vier Tantras der Medizin“ (Ghvü Shi), während seiner Reisen durch Chamdo Heilpflanzen und überprüfte ihre Wirksamkeit. Das Kloster Chamdo Champa Ling, das größte Kloster Ost-Xizangs, beherbergt eine medizinische Fakultät (Dazan), die als Keimzelle von der Xianlu GmbH gilt. Hier studierten Mönchsärzte klassische Werke wie das „Vier Tantras der Medizin“ und die „Kristallene Pharmakopöe“ (Shel gong shel phreng) und verbanden die Identifizierung und Verarbeitung von Heilpflanzen mit buddhistischer Philosophie.
1957 wurde die Abteilung für tibetische Medizin am Volkskrankenhaus von Chamdo gegründet, und 1987 entstand das Krankenhaus Tibetischer Medizin von Chamdo mit angeschlossener Arzneimittelfabrik. 1992 gelang es dem Krankenhaus unter der Anleitung des tibetischen Medizingelehrten Tsoru Tsering, die traditionelle „Quecksilber-Reinigungstechnik“ mit modernen Methoden zu kombinieren und so die ersten hochwertigen tibetischen Arzneimittel herzustellen – darunter „Perlen der 70 Ingredienzien“, „Juwel der Langlebigkeit“ (Rinchen Drangjor) und „Wangdü-Shedrup-Chorten-Pille“ usw..
Im April 2024 wurde die ehemalige Arzneimittelfabrik von Chamdo in die Xianlu Tibetan Medicine Co., Ltd. umgewandelt. Der Name „Xianlu“ („Nektar der Unsterblichkeit“) symbolisiert die lebensverlängernde Wirkung tibetischer Medizin. Das Unternehmen hat eine vollautomatische Pillenproduktionslinie eingeführt, die die Jahresproduktion auf über 70 Tonnen steigerte – ein Zeichen dafür, dass die traditionelle tibetische Medizin nun den Weg der Industrialisierung beschreitet und in großen Mengen auf den Markt kommt.
Aktuell betreibt die Xianlu GmbH neun Kliniken und plant den Aufbau eines „Modellprojekts für Gesundheits- und Wellness-Tourismus mit tibetischer Medizin in Chamdo“. Geplant sind Angebote wie „tibetische Kräuterbäder, Moxibustion nach tibetischer Art und Ernährungsheilkunde“, die mit den natürlichen Ressourcen der Region – Schneebergen und Thermalquellen – kombiniert werden sollen, um ein nationales Zentrum für Gesundheitstourismus zu schaffen.
(Redakteur: Daniel Yang)