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Mit Hingabe die Tradition bewahren und die alte Schneiderkunst neu beleben

01-04-2025 10:00
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Gyatso näht tibetische Stiefel.

Im Dorf Dabu in der Gemeinde Tanggya im Kreis Maizhokunggar in Lhasa haben die Spuren der Zeit das Gesicht des 66-jährigen Gyatso gezeichnet, aber die Leidenschaft für die Schneiderkunst in seinen Augen ist nie erloschen. Gyatso ist Verbreiter der fünften Generation der Schneiderkunst der Familie Dabu-Linnai. In seinem siebten Lebensjahr hat er unter der sorgfältigen Anleitung seines Vaters Tamdrin den Weg zur Erforschung dieser alten Kunst eingeschlagen und hält seitdem über 50 Jahre lang daran fest.

Die Schneiderkunst der Familie Dabu-Linnai vereint die Herstellung von tibetischen Trachten, Tibet-Oper-Kostümen, Tempelutensilien sowie land- und viehwirtschaftlichen Geräten und ist ein herausragender Vertreter der frühen Schneiderkunst in Maizhokunggar, die tiefe kulturelle Einzelheiten und künstlerische Werte verkörpert.

Gyatso ist sich bewusst, dass die Weitergabe nicht bedeutet, am Alten festzuhalten, sondern den richtigen Punkt zwischen Tradition und Moderne in den Wellen der Zeit zu finden. Auf der Grundlage der Beherrschung traditioneller Techniken erforscht er aktiv Innovationen, integriert moderne Designkonzepte in die traditionelle Herstellungstechnik, wagt es, neue Farbkombinationen zu verwenden, und entwirft Stile, die besser an die Gewohnheiten moderner Menschen angepasst sind, sodass die alte ethnische Kleidung den kulturellen Kern bewahrt und gleichzeitig dem zeitgenössischen ästhetischen Empfinden entspricht.

Gyatsos Bemühungen wurden von den Dorfbewohnern anerkannt, und die Produkte der Familie Dabu-Linnai sind bei den Landwirten und Viehhirten in Maizhokunggar sehr beliebt. Tibetische Stiefel für die tägliche Arbeit und tibetische Roben für Festlichkeiten sind nicht nur Kleidungsstücke, die den Lebensbedürfnissen gerecht werden, sondern auch ein wichtiges Medium zur Bewahrung der ethnischen Kultur und zum Ausdruck ethnischer Gefühle.

(Redakteur: Daniel Yang)