Der tibetische Regierungsbezirk Ngari befindet sich auf einer durchschnittlichen Höhenlage von 4500 Metern und wird seit jeher als „Dach des Dachs der Welt“ bezeichnet. Der hier liegende Flughafen Ngari-Günsa ist ein Flughafen mit der weltweit vierthöchsten Höhenlage. Hier lebt eine Gruppe junger Leute, die den Flughafen als ihr Zuhause ansehen, keine Angst vor Schwierigkeiten haben, optimistisch und motiviert sind und das „Ngari am Horizont“ schweigend hüten.
Die Luftfahrt ist der einzige schnelle und effiziente Transportweg, der Tibet mit der Außenwelt verbindet. Dies ragt insbesondere in Ngari hervor. Der Regierungsbezirk Ngari liegt hoch, es ist kalt und es mangelt an Sauerstoff. Die medizinischen Bedingungen sind schlecht. Wenn man plötzlich erkrankt, ist es schwer, rechtzeitige Behandlung zu bekommen. Früher wurde gesagt: „Man kann nur auf den Tod warten, wenn man in Ngari krank wird.“ Allerdings hat die Inbetriebnahme des Flughafens Ngari-Günsa im Jahr 2010 diese Situation völlig verändert. Der rechtzeitige und effiziente Lufttransport hat das Leben von vielen Leuten gerettet. Die Fluglinie Ngari wird auch von den dortigen Bewohnern als „Lebenslinie in der Luft“ bezeichnet, die den Horizont mit Zentralchina verbindet.
Dechen Wangmo ist Ärztin in der Klinik des tibetischen Flughafens Ngari-Günsa. Jeden Vormittag wartet Dechen Wangmo oder ihre Kollegin mit dem Rollstuhl neben der Gangway darauf, dass die Passagiere nach der Landung aus dem Flugzeug kommen. Sie empfangen die Passagiere, die möglicherweise an Höhenkrankheiten leiden, um ihre Gesundheit zu gewährleisten.
2011 absolvierte Dechen Wangmo die Fachhochschule für Medizin von Shijiazhuang. In demselben Jahr bewarb sie sich darum, am Flughafen Ngari auf der Höhenlage von mehr als 4000 Metern zu arbeiten. „Wegen der beschränkten medizinischen Bedingungen von Ngari treffen wir oft solche Patienten, die wegen der Verkehrsunfälle an Hirnblutung und Herzinfarkt leiden und so bald wie möglich zur Behandlung nach Zentralchina transportiert werden sollten.“
Konjo Qusang war früher Rinderhirtenknabe im Dorf Suomai in der Nähe vom Flughafen Ngari. 1998 wurde Konjo Qusang nach dem Abschluss von der Grundschule von der „Tibet-Mittelschulklasse in Zentralchina“ aufgenommen und lernte seitdem immer in Zentralchina. Dieses Lernerlebnis hat sein Schicksal verändert. 2005 wurde er von der University of Electronic Science and Technology of China in Chengdu aufgenommen und ist zum ersten Studenten vom Dorf Suomai geworden.
Konjo Qusang ist eng mit seiner Heimat verbunden. Während seines Studiums wurde der Flughafen Ngari gebaut. Darüber war er sehr aufgeregt und hat auf die Arbeitschancen bei den Niederlassungen von China Telecom und China Unicom in Lhasa verzichtet, und sich stattdessen entschieden, zur Entwicklung des Flughafens in der Heimat beizutragen.
Garma Shiqog war ein Waisenkind. Nach dem Abschluss der Mittelschule war er vorläufig als Sicherheitspersonal und Verkehrsassistent tätig. Nach dem fertigen Bau des Flughafens Ngari im Jahr 2010 wurde er glücklicherweise vom Flughafen eingestellt. Seit mehr als neun Jahren hat sich die Arbeitsfähigkeit von Garma Shiqog mit der Hilfe der Leiter und Kollegen ständig verbessert.
Mittlerweile ist Garma Shiqog Leiter der Feuerwehr des Flughafens. Neben der ausgezeichneten Arbeit führt er auch ein reiches Leben. Er ist Kunst-Liebhaber und kann gut mit Gitarrenbegleitung singen und Stücke aufführen. Die von ihm mit dem Namen „Kleiner Ngarier“ auf der Plattform „Tik Tok“ veröffentlichten Kurzvideos sind bei den Internetnutzern sehr beliebt. Mittlerweile ist Garma Shiqog zu einem Internetabgott mit mehr als 10.000 Fans und einer Klickzahl von über 100.000 bei Tik Tok geworden.
Im Interview haben die Leiter und Mitarbeiter des Flughafens Ngari mehrmals die „Heimatkultur“ erwähnt, auf die sie sehr stolz sind. Es handelt sich um die Wärme, die sie vom Kollektiv wahrgenommen haben, und auch um ihre Liebe vom Herzen zu diesem Kollektiv.
(Redakteur: Daniel Yang)